07.06.2024

Ein Gigant bewegt sich: Der Einschub des Halderner „Deckels“

In Haldern sind die Fortschritte beim Neubau der Eisenbahnüberführung am Haltepunkt nicht mehr zu übersehen. Am 26. Mai wurde ein bedeutender Meilenstein erreicht: Ein 1500 Tonnen schwerer Brückendeckel wurde erfolgreich eingeschoben. Dieser technische Kraftakt war das Ergebnis monatelanger Planung und präziser Vorbereitungen.

Vorbereitungen und Planung: Ein anspruchsvolles Projekt

Bevor der eigentliche Einschub des Brückendeckels beginnen konnte, waren umfangreiche Vorarbeiten notwendig. Der Deckel, der speziell für die kurvige Straßenführung in Haldern entworfen wurde, ist reinste Ingenieurskunst. Er ist nicht rechteckig, sondern leicht gebogen, um sich nahtlos in das geplante Straßenlayout einzufügen.

Technische Vorbereitungen: Alles bereit für den großen Moment

Am Morgen des entscheidenden Tages herrschte emsiges Treiben auf der Baustelle. Eine spezielle Verschubbahn aus robusten Stahlträgern wurde errichtet, ausgestattet mit mächtigen Hydraulikpressen, die den Betonkoloss in seine endgültige Position schieben sollten. Eine Teflonschicht wurde aufgetragen, um die Reibung zu minimieren und den Einschub zu erleichtern.

Der Einschub im Zeitraffer

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Video: IHT Bau Bochum
Der Einschub: Präzisionsarbeit in Aktion

In den Morgenstunden begann der spannende Einschub. Unter Einsatz der Hydraulikpressen wurde der massive Deckel Stück für Stück in die vorbereitete Gleistrasse verschoben. Insgesamt 1500 Tonnen Beton bewegten sich mit erstaunlicher Präzision über eine Strecke von gut 30 Metern. Dank der Teflonschicht und der hydraulischen Unterstützung dauerte der gesamte Prozess nur anderthalb Stunden.

Nach dem Einschub: Effiziente Abbauarbeiten

Kaum war der Deckel in Position, begannen bereits die Abbauarbeiten der Verschubbahn. Auf der Baustelle wurde schon weitergearbeitet, während die Hydraulikpressen und Stahlträger zügig entfernt wurden. Das Baustellen-Team arbeitete im Dreischichtbetrieb mit jeweils 30 Mann, um den straffen Zeitplan einzuhalten. Bis zum 14. Juni muss alles fertig sein, damit die Züge wieder rollen können.

Die nächsten Schritte: Weiter im Zeitplan

In den nächsten Tagen wird der Deckel mit den Seitenwänden der Unterführung verbunden. Dazu werden allein 180 Tonnen Moniereisen als Bewehrungsmaterial verwendet, um die Konstruktion zu verstärken. Tief in den Boden reichende Bohrpfähle werden die nötige Stabilität gewährleisten, um die enormen Kräfte aufzunehmen, die beim Anfahren und Bremsen der Züge entstehen.

Ausblick: Fertigstellung in Sicht

Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, müssen die Gleise wieder miteinander verbunden werden, um den Bahnverkehr fortzusetzen. Die nächste Bauphase umfasst den Bau eines weiteren Brückenteils für das dritte Gleis, das ohne Streckensperrungen im laufenden Betrieb errichtet wird.